Majoran, wilder
Origanum majorana L. oder Majorana hortensis Moench
Synonyme:
Badkraut, Blutwürze, Bratekräutche, Bratenkräutel, Gartenmajoran, Kuchelkraut, Kuttelkraut, Mairalkraut, Mairan, Mairandost, Meiran, Mairalkraut, Mairon, Miran, Wurstkraut, Wohlgemut
Familie:
Lippenblütler ( Lamiaceae)
Verwechslung:
Dost/Oregano und Quendel
Blütezeit:
Juni - September
Vorkommen:
Die frostempfindliche Pflanze liebt leichte Böden und sonnige Standorte.
Sammelgut:
Blätter blühendes Kraut (Majoranae Herba)
Sammelzeit:
Juli - September
Sammelvorschrift:
Kraut ab Juni vor oder spätestens während der Blüte schneiden. Es sollte morgens geerntet werden, weil zu dieser Zeit der Ölgehalt am höchsten ist. Die ganzen Zweige in Büscheln luftig-schattig aufhängen zum trocknen und dann erst die getockneten Blätter und Blüten von den Zweigen abrebeln. In gut verschlossenen Gefäßen hält sich der Majoran mehrere Jahrelang, ohne merklich an Wirkstoffen zu verlieren.
Majoran kann aber auch gut eingefroren werden.
Zu den Hinweisen zum Sammeln und Trocknen von Kräutern.
Inhaltsstoffe:
je nach Standort 0,5 - 3,5 % ätherisches Öl Das genuine Öl enthält vor allem cis-Sabinenhydrat (40-50 %), cis-Sabinenhydratacetat (20-30 %), trans-Sabinenhydrat (2 %) und Sabinen (10 %), die sich bei der Aufarbeitung zu anderen Verbindungen (Monoterpenkohlenwasserstoffe, z. B. alpha-Terpinen, gamma-Terpinen, Terpinolen und Limonen; Terpenalkohole, z. B. Terpinen-4-ol) umlagern, was sich auch in einer Änderung des Aromas des ätherischen Öls äußert.
Weitere Inhaltsstoffe: Flavone und Flavonglykoside, Phenole und Phenolglykoside (bis 1 % Arbutin, daneben Methylarbutin, Hydrochinon, Hydrochinonmonomethylether), Lamiaceengerbstoffe (2,3-9,4 %), Phenolcarbonsäuren (Kaffeesäure ca. 1,4 %, p-Cumarsäure u. a.), Polysaccharide, Triterpene und Sterole.
Majoran ist reich an Magnesium.
Anwendung:
krampflösend, schleimlösend, nervenberuhigend, Erkältungskrankheiten, Bronchitis, Asthma, appetitanregend, bei Verdauungsbeschwerden, Blähungen, Koliken, Durchfall, Heuschnupfen, Migräne, Mundschleimhautentzündungen
Antiviral (in Versuchen an infizierten Hühnerembryonen bei Newcaste-Virus und Herpes-simplex-Virus wissenschaftlich nachgewiesen) ebenfalls wissenschaftlich nachgewiesen ist die antimikrobielle Wirkung auf verschieden Bakterienstämme.
Mittlere Tagesdosis: 4,5 g Droge.
Tee:
1 gehäuften Teelöffel voll mit 1/4 Liter kochendem Wasser überbrühen und 5 Minuten ziehen lassen, abseihen.
1 - 2 mal täglich eine Tasse schluckweise trinken. Evtl. mit etwas Honig süßen.
Schnupfensalbe bei Säuglingen und Kleinkindern die Nase innen und außen leicht einschmieren; die verstopfte Nase wird wieder frei. Als Einreibung bei Nervenschmerzen, Verrenkungen, Verstauchungen, schlecht heilenden Wunden und Geschwüren und Rheuma.
Die gute Wirksamkeit bei Kleinkindern (Schnupfen und auch Blähungen) kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen.
Nasensalbe (altes Hausrezept)
20 g gute ungesalzene Butter, 4 g besten Bienenhonig, 6 g frisch gepressten Majoransaft gut miteinander verrühren. Bei trockener, entzündeter Nasenschleimhaut
Nebenwirkungen:
Aufgrund des Gehaltes an Arbutin und Hydrochinon ist die Droge nicht für den Langzeitgebrauch geeignet. Überdosierung und zu langer Gebrauch können zu Kopfschmerzen und Benommenheit führen. Das frische Kraut kann zu Haut- und Augenreizungen führen. Bei topischer Applikation kann Hydrochinon zur Depigmentierung der Haut führen.
Quellen die nicht schon auf der Einstiegsseite der Kräuter genannt wurden:
Die Heilkräuter nach Sebastian Kneipp
Hunnius Pharmazeutisches Wörterbuch 9. Auflage, 2004
Kräuterbuch - Unsere Heilpflanzen in Wort und Bild, Pfarrer Dr. Losch (1903)
Das Mességué Heilkräuter Lexikon
Das große Buch der Volksheilkunde